404. Seelen-bräutigam

1 Seelen-Bräutigam,
Jesu, Gotteslamm,
habe Dank für deine Liebe,
die mich zieht aus reinem Triebe
von der Sünden Schlamm,
Jesu Gotteslamm.

2 Deine Liebesgluth
stärket Muth und Blut;
wenn du freundlich mich anblickest
und an deine Brust mich drückest,
macht mich wohl gemuth
deine Liebesgluth.

3 Wahrer Mensch und Gott,
Trost in Noth und Tod,
du bist darum Mensch geboren,
zu ersetzen was verloren,
durch dein Blut so roth,
wahrer Mensch und Gott.

4 Meines Glaubens Licht
laß verlöschen nicht,
salbe mcih mit Freuden-Oele,
daß hinfort in meiner Seele
ja verlösche nicht
meines Glaubens Licht.

5 So werd ich in dir
bleiben für und für,
deine Liebe will ich ehren,
und in dir dein Lob vermehren,
weil ich für und für
bleiben werd in dir.

6 Held aus Davids Stamm,
deine Liebesflamm
mich ernähre und verwhre,
daß die Welt mich nicht versehre,
ob sie mir gleich gram,
Held aus Davids Stamm.

7 Großer Friedefürst,
wie hast du gedürst't
nach der Menschen Heil und Leben,
und dich in den Tod gegeben,
da du riefst: mich dürst't,
großer Friedensfürst.

8 Deinen Frieden gieb
aus so großer Lieb
uns den Deinen, die dich kennen,
und nach dir sich Christen nennen,
denen du bist lieb,
deinen Frinden gieb.

9 Wer der Welt abstirbt,
emsig sich bewirbt
um den lebendigen Glauben,
der wird bald empfindlich schauen,
daß Niemand verdirbt,
der der Welt abstirbt.

10 Nun ergreif ich dich,
du mein ganzes Ich,
ich will nimmermehr dich lassen,
sondern gläubig dich umfassen,
weil im glauben ich
nun ergreife dich.

11 Wenn ich weinen muß,
wird dein Thränenfluß
nun die meinen auch begleiten,
und zu deinen Wunden leiten,
daß mein Thränenfluß
sich bald stillen muß.

12 Wenn ich mich aufs neu
wiederum erfreu,
freuest du dich auch zugleiche,
bis ich dort in deinem Reiche
ewiglich aufs neu
mich mit dir erfreu.

13 Hier durch Spott und Hohn,
dort die Ehrenkron;
hier im Hoffen und im Glauben,
dort im Haben und im Schauen,
denn die Ehrenkron
folgt auf Spott und Hohn.

14 Jesu hilf, daß ich
allhie ritterlich
Alles durch dich überwinde
und in deinem Sieg empfinde,
wie so ritterlich
du gekämpft für mich.

15 Du mein Preis und Ruhm,
Werthe Saronsblum,
in mir soll nun nichts erschallen,
als was dir nur kann gefallen,
werthe Saronsblum,
du, mein Preis und Ruhm.

Text Information
First Line: Seelen-bräutigam
Author: Adam Drese, 1630-1718
Language: German
Publication Date: 1872
Topic: Glaubenslieder; Faith Songs
Notes: Mel. Seelen Brautigam
Tune Information
(No tune information)



Suggestions or corrections? Contact us