185. Solt ich meinem Gott nicht trauen

1 Solt ich meinem Gott nicht trauen,
Der mich liebt so väterlich,
Der so herzlich sorgt für mich?
Solt ich auf den fels nicht bauen,
Der mir ewig bleibet vest,
Der die seinen nicht verläßt.

2 Er weiß alles, was mich brücket,
Meine bürde, meine noth,
Er, der mich bis in den tod,
Auf das süsseste erquicket,
Machet seine vater-treu
Bey mir alle morgen neu.

3 Det die vögel all ernähret,
Der die blumen, laub und gras
Kieldet schön ohn unterlaß,
Der uns alles guts bescheret,
Solte der verlassen mich!
Nein, ich trau ihm sicherlich.

4 Wer nach seinem reiche trachtet,
Und sucht die gerechtigkeit,
Wem der sünden greu'l ist leid,
Welt und eitelkeit verachtet;
Dem gibt Gott auch früh und spat,
Was der leib hier nöthig hat.

5 Drum so laß ich Gott nur sorgen,
Der sich meinen vater nennt;
Und mich für sein kind erkennt;
Er verheiffet mir auf morgen,
Auf die ganze lebenszeit,
Was den leib und seel erfreut.

6 Gott sey lob, der mich erfreuet,
Daß ich glaube verstiglich,
Gott mein vater sorgt für mich,
Der mir diesen trost erneuet,
Daß ich weiß, Gott liebet mich,
Gott versorgt mich ewiglich.

Text Information
First Line: Solt ich meinem Gott nicht trauen
Language: German
Publication Date: 1826
Topic: Von göttlicher Vorsorge und Regierung; Divine Providence and Government
Notes: Mel. Ach wass soll ich sünd.
Tune Information
(No tune information)



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