62. Jesu, frommer menschenheerden

1 Jesu, frommer menchenheerden,
Guter und getreuer hirt!
Laß mich auch dein schäflein werden,
Das dein stab und stimme führt.
Ach, du hast uas lieb dein leben
Für die schaafe hingegeben,
Und du gabst es auch für mich,
Laß mich wieder lieben dich.

2 Heerden ihren hirten lieden,
Und ein hirt liebt seine heerd,
Laß uns auch so liebe üben,
du im himmel, ich auf erd.
Schallet deine lieb hernieder,
Soll dir meine schallen wieder.
Wann du rufft: Ich liebe dich,
Ruft mein herz: Dich liebe ich.

3 Schaafe ihren hirten kennen,
Dem sie auch find wohl bekannt,
Laß mich auch nach dir so rennen,
Wie du kamst zu mir gerannt:
Als des höllen-wolfes rachen
Eine beut aus mir wolt machen,
Riefest du: Ich kenne dich,
Ich auch rief: dich kenne ich.

4 Heerden ihren hirten hören,
Folgen seiner stimm allein,
Hirten auch zur heerd sich kehren,
Wann sie blöcken groß und klein.
Laß mich hören wann du schreyest,
Laß mich laufen wann du dräuest,
Laß mich horchen stets auf dich!
Jesu, höre du auch mich.

5 Höre, Jesu! und erhöre
Meine, deines schäfleins stimm:
Mich auch zu dir schreyen lehre,
Wann sich nahr des wolfes grim.
Laß mein schreyen dir gefallen,
Deinen trost herwieder schallen,
Wann ich bete, höre mich,
Jesu, sprich: Ich höre dich.

6 Höre, Jesu, und erhöre,
Wann ich ruf, anklopf und schrey:
Jesu, dich von mir nicht kehre,
Steh mir bald in gnaden bey;
Ja, du hörst in deinem namen,
Drum ist alles ja und amen.
Nun ich glaub und fühle schon
Deinen trost, o Gottes Sohn.

Text Information
First Line: Jesu, frommer menschenheerden
Language: German
Publication Date: 1826
Notes: Mel. Alle menschen müssen.
Tune Information
(No tune information)



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