108. Freudig ziehen, voll Verlangen

1 Freudig ziehen, voll Verlangen,
Gottes Pilger hin zum Vaterhaus.
Schauen aufwärts ohne Bangen,
Das Erbarmen trieb die Furcht ja aus.
Wollen auch des Satans Pfeile schrecken,
Drücken auch die Leiden dieser Zeit,
Nichts kann schaden – Jesu Hände decken
Sich zum Schilde über uns im Streit.

2 Wer darf zagen, wer darf klagen,
Wer ermatten hier im Kampf und Lauf?
Der die Schuld gesühnt, getragen,
Trägt zur heil'gen Stätt' uns auch hinauf.
Bald, ja bald am Ziele, an der Schwelle,
Bald tönt der Posaune froher Schall,
Und dann steigen auf aus ihrer Zelle
Die entschlafnen Brüder ohne Zahl.

3 Ja, wir ziehen Dir entgegen,
Nur bei Jesus, Dir, ist wahre Ruh'.
Stets erquickt durch Himmelssegen,
Wallen wir der Heimat fröhlich zu.
Und den guten Kampf in Deinem Namen
Kämpfend, rufen wir voll Sehnsucht: "Komm!"
"Ja, ich komme bald!" – so sagst Du, – "Amen!"
O welch süßer Trost! – "Herr Jesus, komm!"

Text Information
First Line: Freudig ziehen, voll Verlangen
Author: Carl Brockhaus, 1822-1899
Language: German
Publication Date: 2001



Media
MIDI file: MIDI

Suggestions or corrections? Contact us