391. Sollt' ich meinem Gott nicht trauen

1. Sollt' ich meinem Gott nicht trauen,
Der mich liebt so väterlich,
Der so herzlich sorgt für mich?
Sollt' ich auf den fels nicht bauen,
Der mir ewig bleibet fest,
Der die seinen nicht verläßt?

2. Er weiß alles, was mich drücket,
Mein anliegen, meine noth,
Er steht mir bei bis in tod,
Er weiß, was mein herz erquicket,
Seine lieb' und Vatertreu
Bleibt mir ewig immer neu.

3. Der die vögel all' ernähret,
Der die blumen, laub und gras
Kleidet schön ohn' unterlaß,
Der uns alles gut's bescheret,
Sollte der verlassen mich?
Nein, ich trau' ihm sicherlich.

4. Wenn ich seinem reich nachtrachte,
Wenn ich durch gerechtigkeit
Finde meine seligkeit;
Wenn ich alles gut verachte,
Segnet mein Gott früh und spat,
Wort und werke, rath und that.

5. Ei, so mag der andre morgen
Bleiben; was noch künftig ist,
Irrt mich nicht, ich bin ein christ;
Ich laß meinen Gott versorgen
Alles, weil doch allezeit
Seine sorge ist bereit.

6. Gott lob! der mein herz erfreuet,
Daß ich gläube festiglich,
Gott, mein Vater sorgt für mich;
Gott lob! der den trost erneuet,
Daß ich weiß, Gott liebet mich,
Gott versorgt mich ewiglich.

Text Information
First Line: Sollt' ich meinem Gott nicht trauen
Author: D. Johann Olearius (1684)
Language: German
Publication Date: 1862
Topic: In besonderen Zeiten der Noth: Bei Verfolgung
Notes: Mel. Ach, was soll ich Sünder u. 38.
Tune Information
(No tune information)



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