440. Der tag vertreibt die finstre nacht

1. Der tag vertreibt die finstre nacht,
Ihr lieben christen seid munt'r und wacht,
Preiset Gott den Herren.

2. Die engel singen immerdar,
Und loben Gott mit großer schaar,
Der alles regieret.

3. Die hähn' und vögel mancherlei
Loben Gott mit ihrem geschrei,
Der sie speis't und kleidet.

4. Der himmel, die erd und das meer,
Geben dem herren lob und ehr,
Thun seinen wohlgefallen.

5. Alles, was je geschaffen ward,
Ein jeglichs ding nach seiner art,
Preiset seinen schöpfer.

6. Ei nun, mensch, du edle natur,
O du vernünftig' creatur!
Sei nicht so verdrossen.

7. Gedenk, daß dich dein Herr und Gott
Zu seinem bild erschaffen hat,
Daß du ihn erkennest.

8. Und lieb habest aus herzengrund,
Bekennest auch mit deinem mund,
Sein also genießest.

9. Weil du nun seinen Geist gekost',
Und seiner gnad genossen hast,
So dank ihm von herzen.

10. Sei munter, bet' mit fleiß, und wach,
Sieh, daß du stets in deiner sach
Treu erfunden werdest.

11. Du weißt nicht, wenn der Herre kömmt,
Denn er dir keine Zeit bestimmt;
Sondern stets heißt wachen.

12. So üb' dich nun in deinem bund,
Lob ihn mit herzen, that und mund,
Rühm' seine wohlthaten.

13. Sprich: o Vater, in ewigkeit,
Ich dank dir für all' gütigkeit,
Die du mir erzeiget.

14. Durch Jesum Christum, deinen Sohn,
Welchem sammt dir im höchsten thron
All' engel lobsingen.

15. Hilf, Herr! daß ich dich gleicherweis
Von nun an allzeit lob' und preis',
In ewigkeit, Amen.

Text Information
First Line: Der tag vertreibt die finstre nacht
Author: Michael Weiß
Language: German
Publication Date: 1862
Topic: Morgen-Lied
Tune Information
(No tune information)



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