Christi Wunden, die mir offen stehn

Christi Wunden, die mir offen stehn

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Representative Text

1 Christi wunden, die mir offen stehn,
Alle stunden, frey hinein zu gehn,
Die nam ihm so häufig schlug,
Als er meine, sünden trug.
Sind dim glauben prächtig anzusehn.

2 Dein striemen, die unzähldar sind,
Will ich rühmen, schönstes menschenkind,
Bürge, der vom haupt zu fuß
Blut und wunden tragen muß,
Und an dem man nichts als jammer findt.

3 Weiß und rother seelen-bräutigam
Blaß und todter amversluchten stamm
Mein gemüth and angesicht,
Bleibe dach uaf dich gerict:
Laß dich schauen, du erwürgtes Lamm.

4 Meine schmerzen ladest du auf dich
Um dem herzen, das so jüammerlich
And er sündenfeuche liegt,
Und bey niemand b¨sse kriegt,
Band zu ehlfen, denn du beliest mich.

5 Deine wunden sind zur arzeney
Ausgefunden; kranke komt herbey,
Wenn euch das gewissen nagt,
Und von tausend schulden sagt:
Diese wunden machen ewig frey.

6 Ja sie heilen unser ganzes herz
Sie zertheilen allen seelen-schmerz;
Sie vertreiben auch die lust
um verfluchten sündenmust:
Christi leiden braucht man nicht zum scherz.

7 Helle spiegel meiner snden heut,
Theure siege! deiner liebesglut
Sind die wunden deiner pein:
Laß sie gnadnebrunnen seyn:
Tränke mich mit dem versöhnungsblut.

8 O, wie selig macht mich dieser trank!
Ach, wie frölich sag ich Christo dank,
Daß der wunden reine fluth
Gnug für meine sünde thut;
Weg ihr schmerzen! ich bin nicht mehr krank.

9 Fried und freude labet meinen geist,
Dessen weide blut und wunden heißt,
Wo er seinen durst gelöscht,
Und sich täglich reiner wäscht.
Ja sich endlich in die wunden schleußt.

10 Diese höhlen sind zu aller zeit
Blöden seelen schutz und sicherheit,
Meine freustadt vor dem tod,
Wenn gesetz und sünde droht;
Hier bin ich von aller furcht befreyt.

11 Meine s¨nden sinken tief binein;
Sie verschwinden: ich bin los und rein.
Was der wunden abgrund kriegt,
Ist verfenkt, geti'gt, besiegt:
Nun sie sollen auch mein bette seyn.

12 Hier zu schlafen ist vortreflich schön,
Wil die strafen nicht zu fürchten stehn,
Wenn man im versöhnungsblut
Mit getrostem glauben ruht;
Ach! von hinnen will ich nimmer gehn.

13 Hier zu wohnen, das vergn¨get mich
Mehr als thronen. Hier begehre ich
Täglich aus-und einzugehn,
Mich zu herzen, aufzustehn:
Trank und speise schmeckt hier königlich.

14 Was ich mache thu ich hier allein:
Jede sache wird gesegnet seyn:
Denn was man im glauben thut,
das gedeibet durch dein blut:
Deine wunden waschen alles rein.

15 Auf dem webe sey mein zeitvertreib,
Nahrung, pflege, decke für den leib,
Schutz und herberg angeschaft:
Herr, in deiner wunden kraft
Wenn ich irre, ruf mir! schaäflein, bleib!

16 Mit vergnügen denk und wünsch ich, hier
Krank zu liegen und mein arzt, ven dir,
Bey des förvers druck und pein,
Dach am geist erquickt zu seyn:
Diese freude gönnst und giebst du mir.

17 Sarg und bahre stehn mir hier bereit:
Denn die jahre gehn zur ewigkeit.
Christi wunden wähl ich mir
Zum begräbniß, und zur thür
In das leben ohne tag und zeit.

Source: Erbauliche Lieder-Sammlung: zum gottestdienstlichen Gebrauch in den Vereinigten Evangelische-Lutherischen Gemeinen in Pennsylvanien und den benachbarten Staaten (Die Achte verm. ... Aufl.) #76

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First Line: Christi Wunden, die mir offen stehn
Language: German
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Choral Harmonie #77

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Erbauliche Lieder-Sammlung #76

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