Wir liegen hier zu deinen Füßen

Wir liegen hier zu deinen Füßen

Author: Benjamin Schmolck
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Representative Text

1 Wir liegen hier zu deinen Füßen,
ach Herr, von großer Güt und Treu!
und fühlen leider im Gewissen,
wie sehr dein Zorn entbrennet sei.
Das Maaß der Sünden ist erfüllt.
Ach! weh uns, wenn du strafen willt.

2 Du bist gerecht, wir lauter Sünder;
wie wollen wir vor dir bestehn?
Wir sind die ungerathnen Kinder,
die nur auf Höllenwegen gehn.
Kein Wunder, wenn uns Pest und Schwert
und Hunger längstens aufgezehrt.

3 Doch, Vater! denk an deine Namen,
gedenk an deinen lieben Sohn,
Dein Wort heißt immer Ja und Amen,
dein Eidschwur zeuget selbst davon.
Du willst der Sünder Tod ja nicht,
Ach, geh nicht mit uns ins Gericht!

4 Wir liegen vor dir in dem Staube,
und unser Herz ist ganz zerknirscht;
nur tröstet uns allein der Glaube,
daß du dich noch erbarmen wirst.
Ach, hast du noch ein Vaterherz,
so siehe doch auf unsern Schmerz.

5 Der Mittler steht ja in der Mitten,
wir schaun zu seinen Wunden auf:
er hat für unsre Schuld gelitten
und leistet dir die Zahlung drauf.
Verbirgst du deinen Gnadenschein,
so muß sein Blut verloren sein.

6 Das theure Blut von deinem Sohne
schreit für uns um Barmherzigkeit.
Scha doch von deinem Gnadenthrone,
und denke noch der aalten Zeit,
da du auch Gnade hast erzeigt,
dein Herz dem Sünder zugeneigt.

7 Ach, laß die wohlverdiente Strafe
nicht über unsre Häupter gehn,
daß wir nicht als verlorne Schaafe
von deiner Huld verlassen stehn.
Ach, sammle uns in deinen Schooß
und mach uns aller Plagen los.

8 Steck ein das Schwert, das uns will fressen;
den Würger laß vorübergehn.
Gieb deinen Kindern Brod zu essen;
laß keine solche Zeit entstehn,
daß man dein Wort uns theuer macht;
und unser Herz dabei verschmacht't.

9 Gieb Fried im Land und im Gewissen,
gesunde Lust, wohlfeile Zeit;
laß Lieb und Treu sich stetig küssen,
und fördre die Gerechtigkeit.
Krön unser Fled mit deinem Gut;
nimm Kirch und Haus in deine Hut.

10 So wollen wir dir Opfer bringen
und deine sein mit Leib und Seel.
Es soll dein Lob gen Himmel dringen,
und dein erlöstes Israel wird
in der Hütte Jakobs schrein;
der Herr soll mein Gott ewig sein!



Source: Evang.-Lutherisches Gesangbuch #545

Author: Benjamin Schmolck

Schmolck, Benjamin, son of Martin Schmolck, or Schmolcke, Lutheran pastor at Brauchitschdorf (now Chrόstnik) near Liegnitz in Silesia (now Poland) was born at Brauchitschdorf, Dec. 21, 1672. He entered the Gymnasium at Lauban in 1688, and spent five years there. After his return home he preached for his father a sermon which so struck the patron of the living that he made Benjamin an allowance for three years to enable him to study theology. He matriculated, at Michaelmas, 1693, at the University of Leipzig, where he came under the influence of J. Olearius, J. B. Carpzov, and others, and throughout his life retained the character of their teaching, viz. a warm and living practical Christianity, but Churchly in tone and not Pietistic. In th… Go to person page >

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First Line: Wir liegen hier zu deinen Füßen
Author: Benjamin Schmolck
Language: German
Copyright: Public Domain

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Deutsches Gesangbuch für die Evangelisch-Luterische Kirche in den Vereinigten Staaten #545

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Deutsches Gesangbuch für die Evangelisch-Luterische Kirche in den Vereinigten Staaten #545

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Deutsches Gesangbuch #545

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Evang.-Lutherisches Gesangbuch #545

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Evangelisches Gesangbuch #271

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Evangelisches Gesangbuch #271

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Gesangbuch der Evangelischen Kirche #325

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Gesangbuch für deutsche Gemeinden #354

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Gesangbuch für Gemeinden des Evangelisch-Lutherischen Bekenntnisses #159

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Gesangbuch für Gemeinden des Evangelisch-Lutherischen Bekenntnisses (14th ed.) #159

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Neuestes Gemeinschaftliches Gesangbuch #606

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