1 Christum wir sollen loben schon,
Der reinen Magd Marien Sohn,
Soweit die liebe Sonne leucht’t
Und an aller Welt Ende reicht.
2 Der selig’ Schöpfer aller Ding’
Zog an ein’s Knechtes Leib gering,
Daß er das Fleisch durchs Fleisch erwürb’
Und sein Geschöpf nicht all’s verdürb’.
3 Die göttlich’ Gnad’ vom Himmel groß
Sich in die keusche Mutter goß;
Ein Mägdlein trug ein heimlich Pfand,
Das der Natur war unbekannt.
4 Das züchtig’ Haus des Herzens zart
Gar bald ein Tempel Gottes ward;
Die kein Mann rühret noch erkannt,
Von Gottes Wort man schwanger fand.
5 Die edle Mutter hat gebor’n
Den Gabriel verhieß zuvorn,
Den Sankt Johann’s mit Springen zeigt’,
Da er noch lag im Mutterleib.
6 Er lag im Heu mit Armut groß,
Die Krippe hart ihn nicht verdroß;
Es ward ein’ kleine Milch sein’ Speis’,
Der nie kein Vöglein hungern ließ.
7 Des Himmels Chör’ sich freuen drob,
Und die Engel singen Gott Lob;
Den armen Hirten wird vermeld’t
Der Hirt und Schöpfer aller Welt.
8 Lob, Ehr’ und Dank sei dir gesagt,
Christ, gebor’n von der reinen Magd,
Mit Vater und dem Heil’gen Geist
Von nun an bis in Ewigkeit!