129. Christ lag in Todes-Banden

1 Christ lag in Todes-Banden,
für unser' Sünd' gegeben,
der ist wieder erstanden,
und hat uns bracht das Leben.
Des wir sollen fröhlich sein,
Gott loben und Ihm dankbar sein
und singen Hallelujah,
Hallelujah!

2 Den Tod niemand zwingen kunnt'
bei allen Menschen-Kinden,
das machet alles unser' Sünd,
kein' Unschuld war zu finden.
Davon kam der Tod so bald,
und nahm über uns Gewalt,
hielt uns in sein'm Reich gefangen,
Hallelujah!

3 Jesus Christus, Gottes-Sohn,
an unser Statt ist kommen
und hat die Sünde abgethan,
damit dem Tod genommen
all' sein Recht und sein' Gewalt;
da bleibet nichts denn Tod's-Gestalt,
den Stachel hat er verloren.
Hallelujah!

4 Es war ein wunderlicher Krieg,
da Tod und Leben rungen:
das Leben, das behielt den Sieg,
es hat den Tod verschlungen;
die Schrift hat verkündet das,
wie ein Tod den andern fraß:
ein Spott dem Tod ist worden.
Hallelujah!

5 Hier ist das rechte Oster-Lamm,
davon Gott hat geboten,
das ist hoch an des Creuzes-Stamm
in heißer Lieb gebraten:
des Blut zeichnet unsre Thür,
das hält der Glaub' dem Tode für,
der Würger kann uns nicht rühren.
Hallelujah!

6 So feiern wir das hohe Fest
mit Herzens Freud und Wonne,
das uns der Herr scheinen läßt;
Er ist selber die Sonne,
der durch seiner Gnaden Glanz
erleuchtet unsre Herzen ganz,
der Sünden Nacht ist vergangen.
Hallelujah!

7 Wir essen und leben wohl
in rechten Oster-Fladen;
der alte Sauerteig nicht soll
sein bei dem Wort der Gnaden.
Christus will die Köste sein,
und speisen die Seel allein,
der Glaub' will kein's abdern leben.
Hallelujah!

Text Information
First Line: Christ lag in Todes-Banden
Author: Dr. Martin Luther (1546)
Language: German
Publication Date: 1848
Topic: Gesänge auf das heilige Osterfest; Easter
Tune Information
(No tune information)



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