247. Aus tiefer noth schrey ich zu dir

1 Aus tiefer noth schrey ich zu dir,
Herr Gott! erhör mein klagen,
Dein gnädig ohr neig her zu mir,
Und laß mich nicht verzagen,
Denn so du willt das sehen an,
Was sünd und unrecht ist gethan,
Wer kan, Herr, vor dir bleiben.

2 Bey dir gilt nichts denn gnad und gunst,
Die sünde zu vergeben,
Es ist doch unser thun umsonst,
Auch in dem besten leben.
Für dir niemand sich rühmen kan,
Es muß dich fürchten jederman,
Und deiner gnaden leben.

3 Darum auf Gott will hoffen ich,
Auf mein verdienst nicht bauen.
Auf ihn will ich verlassen mich,
Und seiner güte trauen,
Die mir zusagt sein werthes wort,
Das ist mein trost und treuer hort,
Deß will ich allzeit harren.

4 Und ob es währt bis in die nacht
Und wieder an den morgen,
Soll doch mein herz an Gottes macht
Verzweifeln nicht noch sorgen.
So thu Israel rechter art,
Der aus dem Geist erzeuget ward,
Und seines Gotts erharre.

5 Ob bey uns ist der sünden viel,
Bey Gott ist vielmehr gnade,
Sein hand zu helfen hat kein ziel,
Wie groß auch sei der schaden.
Er ist allein der gute hirt,
Der Israel erlösen wird,
Aus seinen sünden allen.

Text Information
First Line: Aus tiefer noth schrey ich zu dir
Language: German
Publication Date: 1826
Topic: Von der wahren Busse und Bekehrung; True Repentance and Conversion
Tune Information
(No tune information)



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