11. Wie soll ich dich empfangen

1 Wie soll ich dich empfangen,
und wie begegn' ich dir,
O aller Welt Verlangen,
o meiner Seelen Zier?
O Jesu, Jesu, setze
mir selbst die Fackel bei,
damit, was dich ergötze,
mir kund und wissend sei.

2 Dein Zion streut dir Palmen
und grüne Zweige hin,
und ich will dir in Psalmen
ermuntern meinen Sinn:
mein Herze soll dir grünen
in stetem Lob und Preis
und deinem Namen dienen,
so gut ich kann und weiß.

3 Was hast du unterlassen
zu meiner Trost und Freud',
als Leib und Seele saßen
in ihrem größten Leid?
Als mir das Reich genommen,
da Fried' und Freude lacht,
da bist du, mein Heil, kommen
und hast mich froh gemacht.

5 Nichts, nichts hat dich getrieben
zu mir vom Himmelszelt,
als dein geliebte Lieben,
damit du alle Welt
in ihren tausend Plagen
und großen Jammerlast,
die kein Mund aus kann sagen,
so fest umfangen hast.

6 Das schreib dir in dein Herze,
du hochbetrübtes Heer,
bei denen Gram und Schmerze
sich häuft je mehr und mehr;
Seid unverzagt! Ihr habet
die Hilfe vor dir Tür:
der eure Herzen labet
und tröstet, steht allhier.

10 Er kommt zum Weltgerichte,
zum Fluch dem, der ihm flucht;
mit Gnad' und süßem Lichte
dem, der ihn liebt und sucht.
Ach komm, ach komm, o Sonne.
und hol' uns allzumal
zum ew'gen Licht und Wonne
in deinen Freudensaal!

Text Information
First Line: Wie soll ich dich empfangen
Author: Paul Gerhardt, 1607-1676
Language: German
Publication Date: 1940
Notes: Mel. Wie soll ich dich empfangen; oder: Valet will ich dir geben
Tune Information
(No tune information)



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